10April
2024

Von Havelock nach Christchurch

Moin,

 

Am Ostermontag, meinem letzten freien Tag hier in Havelock, bin ich auf der Hafenbuhne einmal langgelaufen und habe die wolkenverhangene Fjordlandschaft betrachtet. (Fjord nennt man hier übrigens nicht Fjord, sondern Sound).

Ab morgen geht es dann auch wieder ins Zelt und was mir eben aufgefallen ist. Es sind nur noch 20 Tage, bis der geplante Abflug aus Auckland und damit Neuseeland ansteht.

Den Rest des Tages wurde entspannt, etwas ausgemistet und organisiert. Achso und Lasse, ein Deutscher, der den Te Araroa Trail vom Süden in den Norden gelaufen ist, habe ich auch getroffen.

Er war der Erste, der den gleichen Rucksack hat, wie ich. Ihn fragte ich dann ein wenig über das Leben auf dem Trail aus und hab so einiges erfahren. (Hatte am Anfang selbst überlegt, den Trail ein Stück zu wandern)

Es musste natürlich regnen, da jetzt wieder ins Zelt für die 3 folgenden Nächte eingezogen wurde. An dem Morgen habe ich mit den Resten vom Hefezopf auch Pfannkuchen machen wollen, aber die Milch muss nach 2 Tagen schon sauer geworden sein, weil der Teig leider direkt in den Bioabfall gewandert ist, nachdem der erste Pfannkuchen wirklich abartig geschmeckt hat.

Meine letzten 3 Arbeitstage verliefen soweit ganz gut, auch wenn sehr oft eines der Fließbänder stehengeblieben ist und ich das ganze dann wieder reparieren musste.

Das Wetter wurde auch schlechter und so waren die Bergspitzen eigentlich immer in den Wolken verschwunden. Die 4 Wochen mit fast perfektem Wetter, wurden durch 3 Tage Regen und Nebel also wieder ausgeglichen.

Am letzten Tag verkaufte ich noch meine Bluetooth-Kopfhörer für den gleichen Preis, wie ich sie in der 2. Woche gekauft hatte. Das bedeutete natürlich, dass die letzte Nachtschicht ohne Musik angetreten werden musste, was sich erstaunlicherweise genauso lang angefühlt hat, wie mit Musik.

(Ich hätte die Kopfhörer auch am Abend nach meiner letzten Schicht verkaufen können, aber ich wollte das ganze sicher abgeschlossen haben, deshalb wurde direkt verkauft, als ich darauf angesprochen wurde). 

Schlafen konnte ich irgendwie nur 4 Stunden und dann wurde sich verabschiedet und schon ging der Bus. Was ich dort schon gelernt habe, dass man immer 15 Minuten vor Abfahrt des Busses an der Haltestelle ankommen sollte, denn der Bus wartet nicht, bis die Zeit stimmt, sondern wenn man 15 Min. vorher nicht da ist und der Bus früher kommt, fährt er trotzdem einfach ab.

(Die 15 Minuten sind auch vorgeschrieben, aber das hier war der erste Busfahrer, der vor der Abfahrtszeit losgefahren ist) Ich bekam den Bus also mit 2 Minuten Wartezeit gerade so, auch wenn ich 10 Minuten zu früh war.

In Blenheim angekommen, besuchte ich zuerst die Postfiliale und fragte, ob ich ganz kurz meinen Rucksack auf der Paketwaage wiegen könnte (die haben dort ne große Waage bis 40kg direkt hinterm Tresen stehen), nach komischen Fragen, wie wann ich denn fliege, gab es das finale Nein.

So ging es dann also wieder zum Backpacker, bei dem ich vor dem Job eine Woche war. Zelt schnell aufgebaut, ging es einkaufen und später zu Lukas, mit dem ich meinen Rucksack für den Flug nach Auckland gewogen habe. (Er hat eine Waage, die man in der Hand hält und den Rucksack daran hochhebt.

Es waren am Ende 21,5kg, was schon sehr viel ist. Zum Glück habe ich noch den kleinen Rucksack. Und ein paar Sachen werden noch ausgemistet. 20kg sind für den Inlandflug erlaubt, weshalb ich hoffe, dass das Gewicht nach dem Um- und Aussortieren unter die 20 kg kommt.

Eigentlich würde ich auch ein Paket oder so nachhause schicken, aber mit Preisen, die ab 50-60 Euro für ein 2kg Paket, beginnen, ist es mir das nicht wert.)

Nach 2 Stunden unterhalten, Pizza essen und final verabschieden (wollen uns nochmal in Europa irgendwo treffen, wenn es sich ergibt), ging es für mich im Dunkeln wieder zum Hostel. Geschlafen hatte ich wieder nur 4 Stunden, weil mein Schlafrhythmus durch die Nachtschicht komplett durcheinander war)

Am nächsten Morgen verstaute ich alles wieder im Rucksack und lief nach einer Stunde im Hostel warten und alles aufladen zur Bushaltestelle. Weil ich mir dachte, dass der Bus das letzte Mal schon früh war, natürlich wieder wie vorgeschriebenen 15 Minuten früher da gewesen.

Genauer gesagt lief ich eine Minute vor den 15 Minuten auf den Parkplatz, als ich gerade den Bus aus der Einfahrt biegen sah und somit um ca. 1 Minute verpasst habe.

Also erstmal voll geschockt die Abfahrtszeit gecheckt und dann ist mir mein Fehler aufgefallen. Ursprünglich war der Plan, am 05.04. direkt von Havelock nach Christchurch zu fahren, doch weil ich mich von Lukas noch verabschieden wollte, habe ich die eine Nacht in Blenheim gebucht.

So, am 05. fuhr der Bus von Blenheim um 14:40 ab und deshalb stellte ich den Wecker so, dass ich um 14:25 an der Haltestelle stehe. Am 06. fuhr der Bus aber schon um 14:15, weshalb ich ihn im Endeffekt verpasst habe, weil ich nur auf die 14 Uhr geschaut hatte und den Wecker für den 06. auch benutzt habe.

Also mehr Stunden für meinen Flexipass (Intercity) gekauft und eine Verbindung am nächsten Morgen gebucht. (Von den ursprünglich 45 Stunden Busfahren auf dem Buspass, wäre eigentlich genau eine Minute übrig geblieben, aber das habe ich damit auch vermasselt)

Am nächsten Morgen ist der Bus auch nicht um 8:40, sondern 8:25 abgefahren. Meine Vermutung ist also, dass es an einem einzelnen Busfahrer liegt, weil ich das sonst noch nie erlebt habe.

Naja, die Fahrt nach Christchurch habe ich viel geschlafen und in Christchurch angekommen, lief ich die 3 km zum Backpacker.

Das Gebäude war zwar wieder sehr alt und Garten, Hof, etc. sehr runtergekommen, aber im Endeffekt waren Küche, Bad und der Rest sehr sauber. Über den Tag verteilt, kamen insgesamt 6 Katzen vorbei, die hier gefüttert werden, aber eigentlich Streuner sind. (In den 3 Tagen hat eine an mein Zelt gepisst und eine auf die Veranda kekotzt.

Meine Wäsche konnte ich auch waschen, was aber nur bedingt funktioniert hat. Der Grund dafür war, dass es ein Problem mit dem Wasser gab und ich ein bisschen zu viel Waschpulver in die Maschine gestreut habe.

Am Ende habe ich die Klamotten nochmal im Waschbecken waschen müssen, um die Waschpulverflecken rauszukriegen (Hier muss man das Waschpulver bei den meisten Maschinen noch mit in die Trommel geben). Egal, gewaschen ist gewaschen.

Die Besitzerin kam dann auch vorbei, um bezahlt zu werden und den Rest des Tages habe ich ein Buch gelesen und unter den Herbstblättern der Bäume hier entspannt.

Abends dann gekocht und ins Bett. Ich glaube übrigens, dass es hier in Christchurch noch früher dunkel wird, als in Blenheim. (An klaren Tagen ist es ab 18:30 schon recht dunkel).

Gestern wurde dann die Innenstadt erkundet und Sachen wie eine Kunstausstellung, Trambahnhof und botanischer Garten besucht. Das Museum war leider geschlossen, aber dafür war der Rest sehr schön und interessant. Im Grundd lief ich also den halben Tag durch die Stadt.

Der Herbst ist hier übrigens auch nochmal weiter fortgeschritten, als in Blenheim, finde ich. In Havelock hat man fast keine Veränderung gemerkt, in Blenheim dann schon sehr deutlich, aber hier finde ich es nochmal extremer. (Liegt, wie auch das Dunkel werden, wahrscheinlich daran, dass Christchurch ein kleines Stück näher am Südpol liegt)

Nach einer weiteren Nacht ist heute mein letzter voller Tag in Christchurch. Der Plan sieht wie folgt aus. Da mein Flug morgen früh um 6:15 abfliegt und zwischen 23 -5:30 keine Busse fahren, lohnt es sich nicht, eine weitere Nacht zu buchen, weshalb ich jetzt hier bei dem Backpacker bis ca. 16 Uhr bleiben werde und dann zum Bus gehe, um zum Flughafen zu fahren.

Die Innenstadt habe ich schon gesehen, zumal ich mit dem großen sowie kleinen Rucksack keine Lust habe, mich nochmal unter die vollen Touristenattraktionen zu mischen. Deshalb geht es direkt zum Flughafen und dort wird dann einfach bis 4 Uhr nachts gewartet, bis ich einchecken kann.

Ein wenig später und ich sitze am Flughafen in dem Bereich für das Ankommen der internationalen Flüge, weil der Bereich für Inlandflüge um 23 Uhr zumacht und um 3 Uhr morgens wieder öffnet.

Die 13 km hier zum Flughafen lief ich im Endeffekt ohne einen Bus zu nehmen, weil ich hier sonst weitere 3 Stunden verbringen hätte müssen. So wurde die Zeit produktiv genutzt, denn gesessen wird dann viel.

Das Internet ist zum Glück so gut hier, dass man auch Serien schauen kann. Also für Beschäftigung ist gesorgt.

Was mir gerade einfällt. Nach dem Ganzen durch die Stadt laufen, kann ich nur sagen, dass mir Christchurch so viel besser, als Auckland und fast alle anderen Städte in Neuseeland, gefällt. Fahrradwege findet man gefühlt überall, das Stadtbild ist nicht monoton, sondern jede Straße sieht anders aus, viel Natur und vor allem deutlich weniger hohe Gebäude.

Zusätzlich kann man im Vergleich zu Auckland die Größe der Stadt nicht erahnen, weil Christchurch super flach ist und Auckland extrem hügelig, weswegen sich alles mehr verläuft. Also für jeden der jemals nach Neuseeland kommt, versucht in Christchurch anzukommen.

Die Zeit vergeht tatsächlich recht schnell. Schlafen habe ich auch probiert, aber es ist mir nicht sicher genug, die Rucksäcke unbeaufsichtigt zu lassen.

 

Und so sieht es im Moment aus. 

Viele Grüße aus Neuseeland!

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