17April
2024

Coromandel

Moin,

 

nach langem Warten und keinem Schlaf am Flughafen konnte ich um 3 Uhr nachts wieder in den Bereich für Inlandflüge gehen und mein Gepäck wiegen.

Am Ende war ich beim Aufgabegepäck von 20 kg bei 19,8 kg und beim Handgepäck von 7 kg bei 6,8 kg. Lange Hose und Pulli plus Wanderschuhe hatte ich auch an. Damit ging es dann durch den Check-In und anschließend eine Stunde später durch die Sicherheitskontrolle.

Bis wir dann an Bord gehen konnten, verging nochmal ungefähr eine Stunde. Im Flugzeug ging alles rechts schnell, Einweisung und sowas wurde sehr kurz gehalten und schon fuhr das Flugzeug aufs Rollfeld.

Nach dem Start, konnte man den Sonnenaufgang sehen, wofür ich aber auf der falschen Seite saß. Ich hatte einen Platz auf der anderen Seite am Fenster gebucht, um bei gutem Wetter nicht nur die Berge, sondern auch Mount Taranaki nochmal von oben zu sehen.

Da es aber bewölkt war, konnte man überhaupt nichts sehen und der Sonnenaufgang fand auf der anderen Seite statt. Zusätzlich habe ich bestimmt 45 Minuten von der Flugzeit geschlafen. Sicher gelandet und schon hatte ich auch meinen Rucksack wieder.

Der erste Stopp war der Bus vom Flughafen weg zu einem Busbahnhof, an dem mein Anschlussbus abfahren sollte. Das Problem, ich kann die Buskarte nicht mehr im Bus aufladen, also wieder ins Flughafengebäude und die Karte bei einem kleinen Laden aufgeladen und auf den nächsten Bus gewartet. 20 Minuten später stand ich dann hier am Busbahnhof in Manukau.

In der Nähe hab ich gesehen, dass es einen Pak'n Save gab, weshalb mit allem Gepäck eine kleine Tour durch den Supermarkt gedreht wurde. Zurzeit warte ich auf den Bus nach Thames und habe mich mit einem Mann unterhalten, der meinte, dass Neuseeland zu teuer und die Bevölkerung zu klein sei, damit das Land sich weiter entwickeln könnte.

Also das, was viele andere auch sagen. Übrigens hatte ich schon wieder genug von Auckland, auch wenn ich nur an dem Busbahnhof und einkaufen war. Die Busfahrt verlief ganz normal.

Auch der Connector Bus von Thames nach Te Puru war super entspannt. Angekommen am Campingplatz, musste ich erstmal den Besitzer suchen, der mit so nen Aufsitzrasenmäher auf dem Gelände umhergefahren ist. Als ich dann endlich vor meinem Zeltplatz stand, wurde mir nochmal deutlich klar, dass die Hauptsaison lange vorbei war.

Kein anderes Zelt und kein anderer Camper war hier, die Küche und Kühlschränke sind komplett leer. Es gibt nur ein paar Dauerparker. Die Küche an sich hat keine Töpfe oder so. Also wurde der Campingtopf nochmal ausgepackt. Zum Thema Herbst gibt es hier fast keine Anzeichen.

Mal ein buntes Blatt, aber das war es auch schon. Das Wetter ist leider auch im Moment nicht das Beste. Seit ich hier bin, regnen Schauer alles paar Minuten aufs Zelt und am nächsten Morgen wurde der Wind ebenfalls stärker.

Heute wurde wieder viel gelesen, weil das Wetter genau wie gestern war, nur dass der Wind deutlich stärker wurde. Deshalb habe ich am Mittag den Besitzer gefragt, ob ich für eine Nacht neben die Küche umziehen kann, was auch möglich war.

Das Problem war nämlich, dass die Wettervorhersage starke Gewitter, Regen bis zu 120mm und Windböen bis 100 km/h vorhergesagt werden. Am Nachmittag machte ich mich dann zum Strand und außer Matschwasser und einem Stein-Sand-Mix gab es hier nichts zu sehen.

Die Nacht wurde zu einer der Reudigsten hier in Neuseeland, weil es geschüttet und der Wind die ganze Zeit gegen das Zelt gepeitscht hat. Am Morgen haben die starken Schauer aufgehört (natürlich genau, als ich aus dem Zelt ins wetterfeste Küchengebäude gegangen bin).

Das Fazit nach der Nacht, das Zelt ist auf jeden Fall nicht komplett regendicht und durch den Boden drückt sich die Feuchtigkeit auch durch. Was macht man also. Alles trocknen und sich die Zeit vertreiben, bis der Bus kommt.

Der Fehler in meiner Rechnung war nur, dass ich die Abfahrtszeit von Thames nach Coromandel und Coromandel nach Thames vertauscht habe. Deshalb stand ich um 8 Uhr im Regen an der Bushaltestelle, obwohl der Bus erst um 15 Uhr gekommen wäre. Zum Glück war noch ein Platz im Shuttle um 10 Uhr frei, sodass kurzfristig umgebucht werden konnte.

Eine Stunde später kam der Minibus in Coromandel Town an, wo es selbstverständlich auch regnen musste. Im Gespräch beim Ausladen von Gepäck habe ich dann noch erfahren, dass es 2 weitere Unterkünfte im Ort gibt, bei denen ich Zelten kann, weshalb hier auf dem Campingplatz erstmal nur 2 Nächte gebucht wurden.

Dann habe ich die Möglichkeit nochmal zu wechseln, falls mir das zusagt. Beim Anmelden an der Rezeption frage ich nach einem recht windgeschützten Platz und die Frau hat nur gelacht, meinte das sie sowas nicht haben, aber es würde wohl mit dem Wind in Ordnung sein. Jetzt stehe ich so circa auf dem windungeschütztesten Platz auf dem Zeltplatz. Nachdem das Zelt bei Regen und Wind aufgebaut wurde, alles soweit verstaut war und ich mir Küche und Bad angeschaut hatte, ging es einkaufen.

Danach machte ich es mir auf das Sofa im Aufenthaltsraum gemütlich und wachte nach 3½ Stunden wieder auf. Der einzige Unterschied, nach 2 Tagen Regen, zeigte sich endlich wieder die Sonne. Den Abend ließ ich mit Musik und einem improvisierten Auflauf ausklingen.

Nachts machte wurde gerade die Isomatte im Zelt bereit gelegt, als ich aus dem Zelt die Milchstraße sehen konnte. Also noch schnell ein paar Fotos gemacht. Am folgenden Tag wurde mein Zelt durch die Morgensonne endlich ein wenig getrocknet und nach dem Frühstück, machte ich mich bei gutem Wetter auf, zu einem Aussichtspunkt 7 km vom Zeltplatz.

Mit dem Beginn der Wanderung wurde aber leider auch das Wetter schlechter und so sollte der Rest des Tages sehr durchwachsen weitergehen.

Nach ein paar Kilometern am Rand einer Straße in der hügeligen Landschaft, wurde ich einen Kilometer vorm Ziel von einem Maori mitgenommen. Er war mit seiner Frau zu einem Geburtstag einer 90 Jährigen auf dem Weg, die in einer Bucht wohnt, welche ich später vom Aussichtspunkt sehen konnte.

Diese Bucht wurde wohl einem der Maori Stämme geschenkt, damit sie einem anderen Stamm bei dem Kampf gegen die Siedler halfen. Des Weiteren haben die Maori hier wohl bis ca. 1925-50 Kannibalismus betrieben. Wie erwähnt war die Fahrt nicht lang und deswegen stand ich etwas später auch schon auf dem Aussichtspunkt.

Nach ein paar Fotos und einer guten Aussicht, ging es wegen aufkommenden Regen wieder bergab. Auf dem Weg hat es zwar 2 mal geschüttet, aber man konnte sich immer wieder irgendwo unterstellen. Unten angekommen, machte ich noch ein paar Einkäufe.

Über den Tag verteilt kam dann noch eine indische Großfamilie und ein paar Locals hier an. (Allgemein waren über das Wochenende bestimmt 3 mal so viele Leute im Ort und auf dem Campingplatz) Kurz geschüttet hat es auch nochmal und damit endete mein Tag auch.

Der folgende Tag begann mit der gleichen Routine wie sonst auch. Um 10 machte ich mich auf den Weg zu dem so ca. einzigen Strand, der sauberes Wasser und schönen Sand hat. Zuerst ging es durch ein "Reserve", wo wohl hunderte Kauri Bäume angepflanzt wurde.

Eine gute Aussicht hatte man aber trotzdem. Weiter ging es an der aufgeschütteten Hauptstraße entlang der Bucht. Zwischen den großen Steinen fand man dann immer wieder Muschelzuchtkörbe, die mit Muscheln gefüllt waren, mit denen ich auch in Havelock gearbeitet habe.

Zusätzlich waren auf beiden Seiten der Straße Mangroven gewachsen. Weiter auf einer Seitenstraße ging es in die Gegend der reicheren Leute. Mit schönen Aussichten und blauem Wasser unter dem Sonnenschein, hätte man denken können, dass man auf "Waiheke Island" wäre. (Dort war ich in der ersten Woche hier in Neuseeland)

Am Strand angekommen, wurde die Badehose ausgepackt und das klare Wasser genossen. Ein paar Standup-Padeller waren auch dort. Einige Zeit später wurden alle Sachen wieder regenfest verstaut und so ging es dann im leichten Regen wieder zurück.

Der Regen stoppt schnell wieder und auch wenn das Ganze jetzt recht kurz beschrieben ist, dauerte alles ca. 4½ Stunden bis ich wieder zurück war. Den Rest des Tages laß ich noch mein Buch fertig, schaute ein bisschen eine Serie weiter und ging nach dem Essen recht früh ins Bett.

Gestern begann der Tag recht früh, sodass es um 9 Uhr schon losging. Das Ziel war der Castle Rock oder Sleeping Giant, wie ich später erfuhr. Von dem. Nach ca. 4 Kilometern nahm mich der gleiche Maori in seinem Auto mit, der mich 2 Tage zuvor schonmal mitnahm. Jetzt sparte er mir 8km.

Dann musste man zu Fuß durch ein Waldstück, was ganz komisch abgesperrte Waldwege hatte. (Also mit Erdwall und Graben wurden manche Wege abgesperrt) Auf jeden Fall endete der Weg dann eine ¾ Stunde später wieder und man Stand vor einem Trampelpfad und einem großen Felsen, der aus der Landschaft ragt.

Zuerst denkt man, dass der Weg viel zu steil wäre, um da irgendwie gescheit hochzukommen, aber im Endeffekt war der Weg in Ordnung  auch wenn nicht allzu viel genutzt und zugewachsen.

Die fehlende Qualität des Weges machte dafür die super Aussicht wett. Da man einen 360° Blick über die Coromandel Peninsula geboten bekam. Auf dem Weg nach unten verpasste ich noch 2 Franzosen, die gerade nach oben geklättert sind, als ich auf einem Felsen nebenan war.

Nach sicherem Abstieg und dem laufen an der Straße entlang, stand ich nach 14 weiteren Kilometern wieder in Coromandel Town. Den Abend verbracht ich bei Kochen mit einem Mann aus Raunheim, der hier einen Monat mit dem Camper unterwegs ist.

Der folgende Tag begann im Vergleich zum vorherigen mit einem kleinen Frühstück und dann machte ich mich ans Bildersortieren und ein letztes Mal von den Kameras auf die Festplatte rüberspielen.

Das wars auch neben einem Mittagsschlaf schon. Ach und neben meinem Zelt stehen jetzt 3 Zelte und ein Pavillon mit einer indischen Großfamilie. Etwas weiter entfernt campen dann noch 3 Deutsche.

Heute stand ich dann pünktlich mit Wecker um 6 Uhr auf und begann das große Packen, mal wieder. Mittlerweile dauert es auch nicht mehr lange, weil man einfach sein System hat und recht schnell damit fertig ist.

Nachdem also alles gepackt wurde, ich dem Deutschen aus Raunheim tschüss gesagt hatte (traf ihn morgens beim Abbauen) und er mir noch einen Betrieb genannt hat, wo die Ausbildung wohl recht gut sein soll, (Bei dem er entweder selbst arbeitet oder jemanden kennt, der dort arbeitet) ging es zum Bus, der 20 Minuten später Coromandel Town verließ.

Diesmal nur nicht im Regen, sondern bei Sonnenschein und gutem Wetter. Nach einer Stunde Fahrt, konnte ich sogar vor dem Campingplatz, wo ich hin wollte, rausgeschmissen werden und so war der Weg zur Rezeption zum Schluss nur 250 Meter lang.

Check in wäre eigentlich erst um 2 Uhr gewesen, doch ich durfte mir, weil sonst fast niemand hier war, schon um 9:30 einen Platz frei aussuchen. Nach einem kurzen Frühstück wurde anschließend das Zelt gestellt und eingeräumt und jetzt sitze ich im Aufenthaltsraum und hab gerade Bilder sortiert und ein Buch fertig gelesen.

Ein paar Stunden später ging es dann kochen und ich kann nur sagen, dass das eine der schlechtesten Küchen war, die ich je gesehen habe. Fehlende Ausstattung, komplett dreckig, unordentlich und auf dem Kühlschrank steht, dass das Essen da nicht sicher ist, weil es Essensdiebe gibt.

Morgen geht es dann ein weiteres Mal nach Auckland, wenn alles mit den Bussen klappt.

 

Grüße aus NZ

Markus

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