31März
2024

Immernoch in Havelock

Moin,

 

die letzten 2 Wochen ist nicht wirklich viel passiert, weil ich tatsächlich noch entspannt weiterarbeiten konnte und das bis nächste Woche Donnerstag auch noch machen werde. Letztes Wochenende sind Christian, Merlin und noch 4 weitere Deutsche aus Hessen (nur auf der Arbeit getroffen) sind schon weitergefahren und so bleibe nur noch ich hier in Havelock.

Am Palmsonntag, hab ich mir dann aus Langeweile gedacht, man kann hier mal in die Kirche gehen und schauen, was anders gemacht wird. Erstens hat man Palmenwedel an den Bänken (Stuhlreihen) hängen.

Dann gibt es keine Liedblätter, sondern es wird mit einem Projektor ein Musikvideo mit Text an eine kleine Leinwand projiziert. Die Kinder im Gottesdienst sitzen in der Regel an einem bestimmten Platz und nach 15 Minuten gehen sie aus dem Gottesdienst und spielen draußen neben der Kirche unter Aufsicht.

Am Ende des Gottesdienstes kann jeder Anwesende selbst irgendeinen Berührungspunkt mit der Religion in der letzten Woche kundgeben und danach gibt es Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus nebenan.

Während des Gottesdienstes gibt es dann immer mal wieder Fakten zu irgendwelchen Tieren oder so und kurz vor Ende des Gottesdienstes wird ein Quiz über den Gottesdienst gemacht, bei dem Frauen gegen Männer spielen. Allgemein hört sich das ziemlich locker an. Junge Leute waren übrigens keine dort.

An dem Sonntag baute ich auch mein Zelt auf, weil es für die restlichen Tage deutlich günstiger gewesen wäre, im Zelt als im Haus zu übernachten und ich dort ja eh nur schlafe und den Rest des Tages so oder so im Haus verbringe.

An dem Dienstag bekam ich nach einer Rückfrage auch schon die Nachricht, dass die nächste Woche ebenfalls gearbeitet werden kann. Deshalb bin ich jetzt wieder in einem Zimmer bis Dienstag und bleibe dann noch 3 Nächte im Zelt, bis es final nach Blenheim geht. Dort bleibe ich eine Nacht und anschließend geht es nach Christchurch, bis am 10.04. der Flug nach Auckland geht.

Jetzt genieße ich erstmal die 4 freien Tage über Ostern, bis am Dienstag nochmal 3 Tage gearbeitet wird. Auf der Arbeit lerne ich übrigens im Moment einen Südkoreaner an, der dann meine Position übernimmt.

Das Ganze hat irgendwie was Positives, aber auch Negatives. Auf der einen Seite ist es cool, nervige Aufgaben einfach abgeben zu können und ihn das machen zu lassen. Auf der anderen Seite ist es anstrengend, immer zu kontrollieren und die Verantwortung übernehmen, dass er alles richtig macht.

Und weil er immer alles direkt machen möchte, muss ich ihn immer wieder zurückhalten, weil das zum Beispiel gar nicht seine Aufgabe ist oder er erstmal eine andere Sache lernen soll. Sonst ist es aber super spannend zu sehen, wie es als „Ausbildender“ so ist.

Abgesehen vom Arbeiten ist nicht zu viel passiert. Letztes Wochenende kam ein stark religiöser Mann ins Hostel, der einen platten Reifen hatte. Mit seiner indischen Frau, die kein Englisch sprechen konnte, haben die wohl ein totes Possum von der Straße aufgehoben und hier in der Tiefkühltruhe eingefroren. Zusätzlich wollte er jeden von seiner Religion überzeugen.

Er hätte genauso gut von irgendeiner Sekte sein können.

Sonst hat Han aus Malaysia die Unterkunft und Arbeit wegen des Endes seines Arbeiter-Visums verlassen und ist jetzt beim Abel-Tasman Track unterwegs. (Habe einen Wein von ihm bekommen, weil er zu viele hatte und damit gab es einen Nudelauflauf) In der Zeit bekam ein anderer Deutscher aus meinem Zimmer und ich ein 2-Bett-Zimmer zugewiesen, was deutlich gemütlicher ist.

Als Plus gibt es auch noch eine Tür, die wie in Deutschland aufgeht, also Schloss ist rechts und man schließt zur größeren Seite der Tür auf. Sonst ist das Schloss oft links und man schießt trotzdem nach links auf. Und das Zimmer ist recht niedrig im Vergleich zu anderen Zimmern hier. Viele vor allem ältere Gebäude haben Decken die ca. 4 Meter hoch sind.

Zum Abschluss wurde noch ein Hefezopf ausprobiert, der leider nur zur Hälfte etwas wurde. Der Boden ist angebrannt (da hab ich den Tipp bekommen, ein weiteres Blech unter das Backblech zu Stellen, damit die Hitze abgefangen wird), weshalb der Zopf nicht ganz durchbacken konnte und instabil wurde. Der Hefeteig vorm Backen wurde aber dafür perfekt.

(Nachtrag: Habe es heute nochmal ausprobiert und jetzt sieht das Ergebnis schon deutlich besser aus)

Und ja, das war es auch schon wieder von hier. Auch genau, ich habe herausgefunden, dass das Gebäude hier ca. 100 Jahre alt ist und vorher eine Schule war, bis daraus 1963 das Hostel wurde.

Euch also noch ein schönes Osterfest und einen Aprilscherz lasse ich mal sein. (Ostern wird hier übrigens auch wie bei uns mit Ostereier suchen und sowas gefeiert) Übrigens wird es jetzt langsam auch kühler, sodass die Leute mit Pullover und langer Hose rumlaufen.

 

Grüße Markus

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