29Januar
2024

Einmal Brown Hut und zurück

Moin,

 

stehengeblieben war ich bei den Pancake Rocks. Am Morgen der Abreise habe ich alles zum Glück trocken abbauen können, denn nur 10 Minuten nach dem Zusammenpacken, hat es wieder angefangen zu regnen.

Später musste ich auschecken (normal kann man an einem Campingtisch oder so warten, aber hier hat die Besitzerin wirklich um 10 den ganzen Platz kontrolliert). Naja, im Cafe beim Parkplatz war es mit einem weiteren Scone und Steckdose auch nicht schlecht.

Der Bus, in indem es zu Hokitika ging, war sehr alt, sodass sogar der ebenfalls ältere Busfahrer Witze darüber gemacht hat. Sonst war es auch das erste Mal, dass der Bus komplett voll war.

Nachdem der Bus in Greymouth gewechselt wurde, waren wir 40 Minuten später in Hokitika, wo schnell noch eingekauft wurde. Ein kurzes Gespräch mit dem Busfahrer, als er seinen Kaffee getrunken hat, brachte mich dann zu dem i-Site (Informationshaus in fast jedem Ort, mal größer mit Angestellten, mal nur ein paar Info Tafeln).

Die Dame dort hat mir anschließend ein paar Tipps gegeben und meine Wasserflasche aufgefüllt, sodass ich um 15 Uhr endlich loslaufen konnte.

Nach 5½ Stunden und einem schönen Fahrradweg, der mich 23 km zu dem "Lake Kaniere" brachte, kam ich am Hans Bay Campsite an. (Auf den letzten 4 Kilometern wurde mir kurzzeitig nochmal richtig schlecht, keine Ahnung warum, aber als ich am See ankam, ging es wieder)

Als die ersten Sandflies schon um mich herum schwirrten, wurde mir dann direkt von einem vom 3 Radfahrern Tee angeboten.

Die 3 haben sich erst ein paar Tage vorher kennengelernt und sind den Fahrradweg aus anderer Richtung gefahren. Insgesamt war das auf jeden Fall viel Glück, da der Abend so nicht langweilig und einsam wurde. (Einer der drei war aus Kanada, einer aus Alaska und einer aus Norwegen)

Der Zeltplatz war schön, aber die Sandflies wirklich brutal, zum Glück wurde es schnell kühler, sodass die langen Klamotten nicht zu heiß wurden. Die Nacht wurde ebenfalls sehr kalt, weshalb es wegen des Kondenswassers in meinem Zelt von der Decke getropft hat. (Hat nur eine Schicht, nie wieder)

Das hat aber nichts gemacht, da die Sonne nach einer Stunde warten über den Berg geblickt hat und so alles in einer halben Stunde wieder trocknen ließ. Mit Frühstück und nach dem Verabschieden bin ich dann losgelaufen, um den Anfang des 4 stündigen Aufstieges beginnen zu können.

Zuerst war die Steigung noch recht gering. Leider war aber die Ausschilderung schlecht. (Hab mich einmal für 20 Minuten verlaufen, da ein Baum auf den richtigen Weg gefallen war, bin dann einfach etwas zurück, hab mich nochmal gut umgeschaut und den richtigen Weg gefunden, auf dem Weg nach unten hat ein Ranger den Weg wieder frei gesägt)

Nach einer kleinen Bachüberquerung hat sich der Track dann aber komplett geändert, zuerst musste man an Wurzeln hochklettern und ich dachte noch, dass das das einzige Mal war, aber die nächste Stunde ging es genauso weiter ca. 500 Höhenmeter, sodass man danach komplett fertig war.

Eine Sache zu dem Fahrradfahren noch, falls ich nochmal als Tourist nach Neuseeland gehe, dann nehme ich das Fahrrad als Fortbewegungsmittel.

Ok, zurück zum Aufstieg. Die Steigung wurde am Ende wieder besser und die Motivation stieg auch. Und nach 4 Stunden sah ich endlich die orange angestrichene Hütte.

Der Track war also sehr abenteuerlich und manchmal auch sehr matschig, weshalb ich mit dem 18kg Rucksack gut eingesunken bin. (Die Wanderstöcke, die ich mir geholt habe, haben  gut geholfen)

An der Hütte angekommen, habe ich mir das letzte Bett mit meinem Rucksack reserviert (die Hütte ist kostenlos und daher bekommen die ersten 4 Personen eines der 4 Betten, der Rest muss im Zelt schlafen).

3 Betten waren noch belegt, doch wie sich herausstellte, waren das 3 Frauen, die nach einer Stunde auch noch gegangen sind. Nochmal später kamen dann 2 kanadische Geschwister, die Urlaub machten. (Sie hier 1 Jahr Work and Travel, der Bruder macht 1 Monat Urlaub)

Abends erreichte auch ein Pärchen die Mount Brown Hütte, aber sie schliefen einfach in einem Bett zu zweit, sodass niemand draußen schlsfen musste. Ich war währenddessen auf dem richtigen Gipfel von Mount Brown, der 45 Minuten Laufweg von der Hütte entfernt liegt. Den Kanadiern musste ich die Zeit über meinen Gaskocher ausleihen, da sie ihren im Auto vergessen hatten.

Zum Abendessen gab es Nudeln und dann machte ich es mir nach dem Sonnenuntergang im Schlafsack gemütlich.

Am Morgen hab ich alles wieder gepackt, gefrühstückt, den Sonnenaufgang angeschaut und dann um 10:45 losgelaufen, um den Abstieg zu beginnen. Eigentlich hab ich überlegt, noch 1-2 Nächte zu bleiben, aber am nächsten Abend sollte es 130mm regnen und da der Weg dann unbegehbar wäre, hätte ich den nächsten Bus nicht erwischt.

Naja, um ca. 16 Uhr saß ich wieder auf der Bank am Hans Bay Campingplatz. Die Hütte war mittlerweile in Wolken verschwunden und man spürte schon, dass die Nacht sehr krass werden wird.

Davor bekam ich aber erstmal ein gutes Abendessen von einer Familie aus England, die zu viel gekocht hatte. Danach hab ich mein Bett auf einem der Campingtische vorbereitet, da die Tische gut überdacht waren.

Aber um 1 Uhr wehte der Wind so stark, dass der Regen waagerecht und nicht senkrecht gefallen ist. Um 4 Uhr musste ich dann alles in das Toilettenhaus retten, wo eine kleine Bank war. Da ich nach der Aktion dann auch nicht mehr Schlafen konnte, wurden die Nudeln im Klo gekocht und auf den Morgen gewartet.

Der kam auch und brachte sogar Sonnenschein. Am Morgen war ich dann noch im See baden (war eh alles nass), bevor gefrühstückt wurde und anschließend der 23km Rückweg nach Hokitika begonnen wurde. Auf dem Weg kann man alte Wassersysteme sehen und einen kleinen Regenschutt abkriegen.

(Die gesamte Wanderung war 70km 4 Tage, ca. 1300 Höhenmeter)

In Hokitika blieb ich dann für die nächsten 2 Tage mit meinem Zelt auf einem Campingplatz mit Backpacker. Das Ganze auf dem Grundstück einer alten Anstalt. Der Besitzer lässt das Gebäude einfach zerfallen und solange es noch steht, vermietet er es. (Ist super interessant anzuschauen) Hokitika hat an sich viel zu bieten, aber vieles ist außerhalb der Stadt.

(Den nächsten Tag gab es dann ordentlich was zu Essen, um die Wanderung wieder reinzukriegen)

Naja, am Ende wurde einfach durch die Stadt geschlendert und der Sonnenuntergang angeschaut. (Am Strand wurde ein Wettbewerb abgehalten, wer die beste Kunst aus Treibholz baut, sehr coole Idee, aber der ganze Strand ist auch voll mit dem Zeug)

Der Abend war dann noch extrem regnerisch, sodass die ganze Umgebung komplett nass war. (Der Rasen war eher wie ein Schwamm auf dem man lief) Beim Abendessen lernte ich noch 2 ältere Damen aus Napier kennen, die ihre Familie in Queenstown besucht haben. Der Regen hörte dann auch um 22 Uhr wieder auf und damit ging es ins Bett.

Der Morgen war unspektakulär. Ich habe alles in der Sonne getrocknet, gepackt und alle Geräte geladen. Anschließend wurde der Rucksack beim i-site abgegeben und es ging in den Ort, ein wenig durch die Geschäfte schlendern bis der Bus kam.

Im Bus tref ich dann die 3 Jungs aus Berlin (von Arbeit Opotiki und Wellington), mit denen ich jetzt zum Franz Josef Gletscher und Wanaka fahre.

Nachtrag, wir sind mittlerweile in Franz Josef angekommen und haben auf grobem Kiesboden unsere Zelte aufgeschlagen. Der Ort ist klein und die Preise so wie überall an der Westküste, sehr teuer.

 

Viele Grüße Markus

 

Voller BusHokitikaMeerschweinchen Schild auf Weg zu Lake KaniereHans Bay CampsiteMount Brwon HutMount Brown HutMount Brown HutMount Brown HutMount Brown HutKissenbrot mit HonigBett für die RegennachtToilettenkochsessionErstes MorgenlichtLake KaniereWassertransport auf dem WanderwegHokotika LeuchtturmHokitika AnstaltHokitika AnstaltStrandgut WettbewerbOutdoor Store hier in Neuseeland